Kleine Leute – Schülerarbeiten

Die Aufgabe für den Kurs lautete: »Erstellen Sie eine zweiteilige Fotoarbeit, in der Sie mit Spielzeug- oder Modellfiguren arbeiten. Spielen Sie dabei mit möglichen realen/irrealen Situationen, die durch die Größenverhältnisse absurd und komisch erscheinen. Orientieren Sie sich dabei an den oben gezeigten Bildern von Slinkachu.«

Die eingereichten Ergebnisse waren von sehr unterschiedlicher Qualität. Ich stelle hier Beispiele vor und erläutere an diesen, welche Kriterien ich zur Bewertung herangezogen habe. Wichtig war es, Situationen zu zeigen, also Bilder zu erstellen, die eine Geschichte erzählen. Diese Geschichte sollte merkwürdig, Aufmerksamkeit erregend, absurd, komisch, … wirken. Sie sollte darüberhinaus mit den Größenverhältnissen der verwendeten Figuren in Beziehung zu der Umgebung spielen, die auf dem Foto zu sehen ist.









Zu den imposantesten Fossilienfunden urzeitlicher Tiere gehören Knochen des Tyrannosaurus Rex, einem fleischfressenden Dinosaurier, der etwa 9 Meter groß wurde. Wenn eine Figur dieses Tieres durch einen scheinbaren Dschungel stapft, der sich im zweiten Bild als Wiese entpuppt, sind damit die genannten Kriterien erfüllt. Ein Trecker mäht den Rasen; dies allerdings im Kleingarten. Ein kleines Püppchen, das verzweifelt, da der Schubladenknauf unerreichbar hoch ist, die Schublade zu groß und zu schwer, um bewegt werden zu können. Das Püppchen bewältigt die Treppe, indem es alle Kraft einsetzt den kleinen Körper von Stufe zu Stufe zu hangeln, zu stemmen. All dies sind groteske, teilweise tragische Geschichten, die mit den Foto-Inszenierungen erzählt werden und die sich an den Arbeiten des britischen Fotografen Slinkachu orientieren.












Es wurden jedoch auch kreative Arbeiten zur Aufgabe eingereicht, in denen eigenständige Lösungswege beschritten wurden. In zwei Fotos wird nicht der gleiche Blickwinkel auf die Figur gewählt. Mit der anderen Kameraposition wird auch ein zeitlicher Sprung vollzogen. Die Bilder erzählen die Geschichte eines Absturzes, der dank eines Retters letztlich gut ausgeht. In einer anderen Arbeit wird die gezeigte Situation, die einen Aufstieg an einer fast senkrechten Steilwand zeigt, im zweiten Foto aufgelöst. Es bestand real nie die Gefahr, die das erste Foto uns vorgaukelte. Dass es auch möglich war, die Aufgabe mit Ideenreichtum zu bearbeiten, selbst wenn keine geeigneten Spielzeugfiguren zur Hand waren, zeigt die Arbeit, in der ein Flaschenverschluß zum Segelboot mutierte.













Abschließend soll mit zwei Einreichungen demonstriert werden, dass es nicht hinreichend war, lediglich kleine Spielzeuge in zwei verschiedenen Ansichten an beliebigen Orten zu zeigen. Für alle Schülerinnen und Schüler, die nach diesen Hinweisen denken, die Aufgabe jetzt besser verstanden zu haben, besteht die Möglichkeit sich mit einer zweiten Arbeit zu den Thema zu verbessern.