Cindy Sherman – die Anfänge ihrer Arbeit


 

Cindy Shermann, Portrait, 2009

 

 

 

 

 

 

 

Cindy Sherman (* 1954) ist eine US-amerikanische Künstlerin und Fotografin. Bekannt ist sie vor allem für ihre Fotoserien, in denen sie sich konzeptuell mit Fragen der Identität, Rollenbildern, Körperlichkeit und Sexualität beschäftigt. Sie gilt als die herausragende Vertreterin der ›Inszenierten Fotografie‹.

Diesen Ruf hat sie dadurch erlangt, dass sie auf fast allen ihrer Fotos selbst als Modell zu sehen ist. Sie trägt dabei Masken und Kostümierungen, die teilweise sehr grotesk und übertrieben, ja entstellend wirken können.

In diesen Arbeiten wird unser alltägliches Verständnis von ›Fotografin‹ in Frage gestellt. Sherman ist auf den Fotos das Modell, also nicht die Person, die auf den Auslöser drückt. Normalerweise würden wir von einer Fotografin, einem Fotografen erwarten, dass sie / er hinter der Kamera steht, durch den Sucher blickt und dann das Foto macht. Sherman konzipiert ihre Fotos, plant sie minutiös vor. Sie richtet das (meist künstliche) Licht ein, bestimmt die Position der Kamera, den Bildausschnitt. Wenn alles genau geplant ist und teilweise mit ›Doubles‹ durchprobiert wurde, nimmt sie die Position vor der Kamera ein und ihre Assistenten lösen die Kamera aus.


 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zwar kann man ihrer Biographie entnehmen, dass sie erst im Verlauf ihres Studiums die Fotografie als Medium für sich entdeckt hat. Aber recherchiert man zu ihrem Leben, stößt man auf Hinweise, dass sie schon als Kind eine Vorliebe dafür hatte, sich zu verkleiden und für Fotos zu posieren (siehe oben). Diese Neigung spielte dann in ihrem künstlerischen Werk später eine wichtige Rolle und wurde zu ihrem Markenzeichen.

Biografie 

Cindy Sherman wuchs in Huntington (New York) als jüngstes von fünf Kindern auf. Ihr Vater arbeitete als Ingenieur und ihre Mutter als Lehrerin. Ihre künstlerischen Neigungen entdeckte sie erst im Studium an der State University of New York in Buffalo. Dort begann sie mit Malerei, entdeckte jedoch schnell die Fotografie als künstlerisches Medium. 

1976 machte sie ihren College-Abschluss und zog anschließend nach New York, wo sie bis heute lebt. Mit dem Videokünstler Michel Auder war sie zweimal verheiratet, beide Ehen wurden jedoch geschieden. Cindy Sherman hat keine Kinder.

Die Zeitschrift ARTnews wählte sie unter die »10 besten lebenden Künstler« (Heft 98/11, Dezember 1999). Fotografien von Cindy Sherman gehören zu den teuersten fotografischen Arbeiten auf dem Kunstmarkt. 2007 wurde beim Auktionshaus Christie’s eine Arbeit für 2,850 Millionen Dollar versteigert.

 

historischer Familienkarneval

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Verkleiden und Fotografieren

Viele Kinder spielen gerne ›Verkleiden‹, ohne später berühmte Künstler zu werden. Vielleicht kennen Sie solche Spiel aus Ihrer eigenen Kindheit. Manche Menschen retten solche Kinderspiele in ihr Erwachsenenleben. Das kann spielerisch geschehen oder z.B. auch im Karneval ausgelebt werden.
Im Folgenden zeige ich einige Bilder, die ich als Jugendlicher in meinem Freundeskreis fotografiert habe. Auf den beiden letzten Bildern bin ich als Schüler während einer Pausenhof-Aktion zu sehen.









 

 

Aufgabe:

Fertigen Sie ein Selfie an oder lassen sich von jemandem fotografieren, wobei Sie eine Maske oder eine Verkleidung tragen. Alternativ können Sie die Maske / die Verkleidung auch mit einer App in das Foto kopieren.  Das Foto wird nicht bewertet, allerdings wird eine Nicht-Bearbeitung der Aufgabe negativ benotet. Das bedeutet, dass dieses Foto noch nicht künstlerischen Kriterien – wie z.B. Qualität der Idee, der Inszenierung oder Komposition, Bildaufbau, Einsatz von Farbe und Licht usw. – genügen muss.

Der Wert dieser Aufgabe kommt einer ersten Skizze gleich. Es soll dazu dienen, Sie langsam an das Thema heranzuführen, sich in eine andere Rolle zu begeben und sich selbst zu fotografieren oder fotografieren zu lassen.

Weitere, dann anspruchsvollere Aufgaben werden in den kommenden Wochen folgen.

Abgabe bis zum 25.04.2021 per logineo