Einsame Orte

Vor einigen Tagen hatte ich im Kurs eine Umfrage gestartet, um zu erfahren, welche Themen die Teilnehmer im Umfeld der aktuellen Unterrichtsreihe interessieren könnten. Sehr viele schrieben, dass sie menschenleere Orte als Fotomotive interessant finden. In dem Zusammenhang wurden oft die Begriffe ›verlassene Orte‹, ›nicht ansprechende Orte‹, ›einsame Orte‹, ›unbewusste Orte‹ und dann auch ›eigene Orte‹ genannt. 

Ich möchte mit Ihnen mit den ›einsamen Orten‹, den ›verlassenen Orten‹ beginnen. Zur Vorbereitung habe ich in der Bildersuche bei google die Suchbegriffe ›einsame Orte Stadt Essen‹ eingegeben und u.a. folgende Treffer erhalten, die ich sehr merkwürdig finde.

 

In der Zeitschrift ›Focus‹ findet man im Juni 2020 einen Artikel mit dem Titel ›Verlassene Orte in Essen - interessante Lost Places‹. »Wer in der Stadt Essen Urlaub machen will und sich für verlassene Orte interessiert, ist hier genau richtig. Welche interessanten Lost Places Sie im Raum Essen entdecken können und was Sie beachten sollten, haben wir für Sie zusammengefasst.« Das erste Foto des Artikels zeigt die Zeche Zollverein. 

Verlassener Ort?

 

In der WAZ erschien im März 2013 der Artikel ›Geistersiedlungen – die gruseligsten Orte im Ruhrgebiet‹. Der beginnt mit den Worten: »Wenn das Leben auszieht: Dies ist der gruseligste Ort im Ruhrgebiet. Die Bergarbeitersiedlung Schlägel & Eisen im Gladbecker Norden, vor 100 Jahren gebaut, durchaus mit Anspruch; seit 15 Jahren, 20, war sie im freien Verfall. Jetzt sind auch die letzten beiden Bewohner ausgezogen.« Dazu das folgende Foto.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ich bin mir sicher: Das können Sie besser!

 

Aufgabe:

Fertigen Sie ein Foto zum Thema ›Einsame, verlassene Orte‹ an. 

Wir beschäftigen uns immer noch mit dokumentarischer Fotografie. Sie können sich für eine objektive, distanzierte Darstellung entscheiden, wie Sie das in den Fotos von Bernd und Hilla Becher gesehen haben. In dieser Aufgabe müssen Sie das jedoch nicht.
Sie können auch subjektive und emotionale Fotos schießen,
farbig oder schwarz/weiß.

Für die Bewertung gelten folgende Kriterien:

• Formal soll Ihr Foto gut gestaltet sein. Das heißt, Komposition, Schärfe, Farbe bzw. Hell-Dunkel-Verteilung sollen angemessen sein. Hinweise zum guten Foto finden Sie hier. Wie häufig bei der Bearbeitung von Kunstaufgaben können solche Vorgaben bewusst durchbrochen werden. So kann beispielsweise ein Foto unscharf sein, um die Aussage zu steigern – dies müsste aber von Ihnen dann begründet werden.
• Inhaltlich – und diese Kriterien haben größeres Gewicht – soll der Eindruck von ›Einsamkeit‹ durch das Bild gut vermittelt werden.

Abgabe bis zum 07.03.2021