Der Fotograf Thomas Struth


 

 

 

 

 

 

 

 

Thomas Struth ist ein deutscher Fotograf der Düsseldorfer Fotoschule. Bezeichnend für Struths künstlerische Praxis ist die Arbeit an aufeinander folgenden Werkgruppen, die sich mit Themen wie Straßenzügen, Menschen, Museen und Natur beschäftigen. (wikipedia)

Fotografie und Analyse. 

Thomas Struth – Fotografien 1978 bis 2010

Der in Düsseldorf und Berlin lebende Fotokünstler Thomas Struth hat alles erreicht: Er gehört seit vielen Jahren zu den bedeutendsten Vertretern der zeitgenössischen deutschen Fotokunst. Struth ist international renommiert […].

1954 in Geldern am Niederrhein geboren, lag die Entscheidung, an der Düsseldorfer Kunstakademie zu studieren, nicht allzu fern. Thomas Struth begann 1973 in der Klasse bei Gerhard Richter, um erst danach in die Fotoklasse von Bernd Becher zu wechseln. 

Info: Bernd Becher (1931- 2007) und Hilla Becher (1934-2015) erwarben als Künstlerpaar mit ihren Schwarz-Weiß-Fotografien von Fachwerkhäusern und Industriebauten (wie Fördertürmen, Hochöfen, Kohlebunkern, Fabrikhallen, Gasometern, Getreidesilos und komplexen Industrielandschaften internationales Renommee als Fotografen. Sie begründeten als Professoren an der dortigen Akademie die bekannte Düsseldorfer Fotoschule, aus der viele weltbekannte Fotografen hervorgingen.

Bekannt wurde der documenta-IX-Teilnehmer etwa mit seinen Fotografien asiatischer Dschungel, mit denen er die überbordende Üppigkeit, die Undurchdringlichkeit der Natur vor Augen führt. Struth setzt nie auf den dramatischen Effekt. Seine zumeist großformatige Fotografie will Analyse sein: Analyse unserer globalisierten Welt. (Die documenta ist die weltweit bedeutendste Ausstellungsreihe für zeitgenössische Kunst. Sie findet alle fünf Jahre in Kassel statt.) […]

Straßen, Familienportraits, Museums- und Naturbilder: Struth hat auf diesen vier Feldern einen langen Atem. Seine Bilder berauschen nicht, aber sie beeindrucken dennoch – vielleicht vor allem als soziale Studien. Seine frühen Straßen-Aufnahmen zeigen nichts als den urbanen Alltag: Straßen, Brücken, Plätze, die in ihrer Normalität aus dem Normalen herausgehoben werden. Objekte, die gewöhnlich kaum wahrgenommen werden – als Fotokunst machen sie den Raum sichtbar, in dem wir leben. „In jeder Stadt gibt es bestimmte Straßen, Gebäude und architektonische Situationen, die man als Kristallisationspunkte bezeichnen könnte, in deren Ausstrahlung sich ein kulturelles Phänomen wie zu einem Brennpunkt verdichtet offenbart“, sagt Thomas Struth. […]

Kaum ein anderer zeitgenössischer Fotograf hat sich so intensiv mit der Gattung des Familienbildes beschäftigt. Diese mit einer Plattenkamera entstehende, sehr privat anmutende Werkgruppe untersucht „den Platz der Familie innerhalb meiner westlichen Kultur“, wie es Struth einmal ausgedrückt hat – zu sehen sind hier ausschließlich Familien, die Struth gut kennt. Noch wenig bekannt sind seine neuesten Arbeiten, die ebenfalls in der Ausstellung zu sehen sind. Es sind technische Anlagen, die Struth hier fotografiert, eine „kulturelle Leistung“, wie es die Ausstellungsmacher formulieren.

Struths Bilder – darin liegt ihre Provokation – erweitern den Kunstbegriff, weil der Fotograf niemals den „ungewöhnlichen“ Blick sucht. Kritiker werfen ihm immer wieder Beliebigkeit vor, doch auch in diesem Fall gilt: Man muss die präzisen Großformate im Original gesehen haben, um hier zu urteilen. […]

https://www.photoscala.de/2011/02/26/fotografie-und-analyse-thomas-struth-fotografien-1978-bis-2010/


Aufgabe:

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